Frühlingsboten

Frühlingsboten in Wald und Wiesen. Naturverbindung zum Frühlingsanfang

Der Winter ist vorbei. Das Neue darf kommen, wenn es das zurzeit auch auf Zehenspitzen tut. Diese Woche war offizieller Frühlingsanfang, Tag- und Nachtgleiche, hier habe ich darüber geschrieben. Heute werden wr mit den Kindern gemeinsam am Feuer sitzen, den Winter verabschieden, den Frühling begrüßen.

Denn der Frühling ist um die Ecke. Jetzt ist es Zeit, raus zu gehen, die ersten Sonnenstrahlen zu genießen. Die Natur kommt wieder, wenn auch erstmal ganz zart und manchmal muss man genau hinsehen, um die Frühlingsboten zu entdecken.

Für alle die Ungeduldigen, die den Frühling kaum erwarten können, habe ich eine kleine Liste zusammengestellt, worauf ihr jetzt achten könnt:

Schneeglöckchen

Frühlingsboten unter den Pflanzen

Schon letzte Woche habe ich die ersten Schneeglöckchen entdeckt. Die Buschwindröschen haben jetzt bald Saison wie auch das Scharbockskraut und der Huflattich. Letzterer ist übrigens essbar und schmeckt wirklich gut.

Einer der ersten Frühlingsboten: junger Giersch
junger Giersch

Doch in Wald und Wiese gibt es nämlich noch viel mehr zu entdecken. Die ersten Gierschblättchen habe ich schon entdeckt und junger Giersch gehört zu meinen absoluten Leibspeisen  – und auch zu den meiner Tochter, die sonst so gar kein Gemüse und Obst isst. Letztes Jahr haben wir Gierschpizza und Gierschpesto gemacht, lecker. Junger Giersch ist eigentlich unverwechselbar, sobald die Pflanzen blühen, kann es zu Verwechslungen kommen. Darüber schreibe ich demnächst mehr.)

Bärlauch habe ich bis jetzt bei uns in der Gegend immer noch nicht gefunden (dabei ist mein Sitzplatz im Auenwald, wo er sich ja eigentlich wohl fühlen müsste), aber vielleicht findet ihr die schmackhaften Blätter? Über Tipps zum Finden würde ich mich sehr freuen. (Bei Bärlauch bitte immer darauf achten, dass ihr ihn nicht mit Maiglöckchen, die fast gleichzeitig wachsen, verwechselt, das ist ganz wichtig. Auch darüber bald mehr, vorerst könnt ihr euch hier informieren.)

Mehr Informationen über das Sammeln von essbaren Wildkräuter findet ihr hier und hier.

Frühling bei den Tieren

Aber auch in der Tierwelt tut sich einiges.  Die ersten Zugvögel kommen jetzt zurück, hört mal genau hin. Die Kurzstreckenzieher, die nur bis in den Mittelmeerraum aber nicht bis nach Afrika ziehen, treffen in den nächsten Wochen bei uns ein. Die Kraniche haben sich schon auf die Reise gemacht – das habt ihr bestimmt gemerkt, wenn ihr im Kranichzuggebiet lebt.

Andere Rückkehrer in diesen Wochen sind Singdrosseln, Stare, und Feldlerchen. Bis Ende März werden erwartet: Storch, Schwarzmilan und der Zilpzalp (einen genauen Fahrplan findet ihr hier).

Die Vögel, die hier geblieben sind, fangen jetzt schon mit dem Balzen und Brüten an, so auch die Meisen und Amseln, sie haben einen eindeutigen Standortvorteil. Über den Nestbau der Elstern habe ich erst neulich geschrieben.

Auch im Wald passiert jetzt ganz viel. Das meiste bleibt unseren Augen verborgen, doch vielleicht findet ihr dennoch die ein oder andere Spur? Ich finde es einfach schön zu wissen, dass in dieser Zeit, wo der Wald noch so braun und kahl aussieht, überall neues Leben entsteht.

Hasen- und Kaninchenbabys werden ab jetzt geboren, aber auch Dachs- und Fuchsjungen sowie Frischlinge erblicken bald das Licht der Welt. Den Dachs- und Fuchsbabys werdet ihr nicht begegnen, da diese erst nach vier Monaten (Dachse) bzw. 3.-4 Wochen (Füchse) ihre Höhle zum ersten Mal verlassen. Bachen mit ihren Frischlingen hingegen sind nach ca. 1-2 Wochen gemeinsam unterwegs, hier solltet ihr vorsichtig sein, denn einer Bache, die ihre Jungen verteidigt, zu begegnen, ist nicht unbedingt ein angenehmes Erlebnis.

Aber lasst euch davon nicht abhalten in den Wald zu gehen. Jetzt ist nämlich auch ein guter Moment nach Wildwechselspuren im Wald zu suchen. Diese sind im Frühling besonders gut zu erkennen, weil der Wald nur spärlich begrünt ist. Diesen schönen Tipp habe ich aus dem Buch „Naturhandwerk“ von Sabine Simeoni (Rezension hier).

Färben im Frühling

So langsam beginnt die Färbesaison wieder und dieses Jahr habe ich beschlossen für die Ostereier nur

gefärbte Eier

natürliche Pflanzenfarben zu verwenden. Momentan bietet unsere heimische Natur noch nicht so viel Färbematerial. Erlenzapfen habe ich den ganzen Winter hindurch gesammelt und damit nicht nur Wolle, sondern auch die ersten Eier gefärbt.

Für die anderen Färbungen habe ich auf Zwiebeln, Avocado und Kurkuma zurückgegriffen. Die Naturmama  Carolin hat auf ihrem Blog sehr schön darüber geschrieben.

Ab April wird aber auch unsere heimische Pflanzenwelt wieder genügend Färbematerial anbieten, darauf freue ich mich besonders, dafür habe ich nämlich ein sehr schönes Projekt für euch mit vielen tollen Preisen entwickelt.

Doch darüber mehr nach Ostern. Jetzt freue ich mich erstmal auf den Frühling und wünsche euch viel Spaß draußen. Was blüht jetzt bei euch? Welche Tiere seht ihr? Was hört ihr? Was riecht ihr?

Herzlich,

Eure Kathrin

 

Quellen:

Eckhard Grimmberger, Die Säugetiere Mitteleuropas. Quelle & Meyer 2017.

Ralph Müller, Die geheime Sprache der Vögel. AT Verlag 2017. Rezension hier.

1 Kommentar zu „Frühlingsboten in Wald und Wiesen. Naturverbindung zum Frühlingsanfang“

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